Willkommen sein, so wie man ist

Zwischenstopp. Bin noch immer in Andenes, seit 10 Tagen. So verrückt es klingt. Aber dieser kleine Ort hier am nördlichsten Punkt der Vesteralen hat es mir angetan. Wie so oft, ist es aber nicht der Ort an sich, sondern die Leute. Ihre herzliche Offenheit. Ihr Ur-Vertrauen. Ihr ehrliches Interesse.

Willkommen in karger Herzlichkeit

Was es bedeutet willkommen zu sein, so zu sein, wie man ist, darf ich in Andenes auf ganz besondere Art und Weise erleben. Dort wo das Wetter rau, die Landschaft karg und das Meer tief ist, dort erlebe ich die wohl herzlichste Art, die ich je erleben durfte. Nach nur zwei Tagen gehöre ich zu Sea Safari, dem Whale Watching Anbieter hier im Ort. Nach weiteren fünf Tagen kenne ich gefühlt das „halbe“ Dorf.

Mea Pub – Me and …

Mea Pub, das Pub hier im Ort, in dem sich Jung und Alt trifft und austauscht. Man sitzt zusammen, redet, lacht, witzelt, interessiert sich. An der Bar, im Gang, auf der Terrasse, ja sogar auf dem Klo. Feste Grüppchenbildung, so was gibt es hier nicht. Hier sind alle eine Gemeinschaft. Man redet – persönlich. Nicht das übliche „Small Talk übers Wetter-Gerede“. Nein, echte Geschichten aus dem Leben. Nette und traurige. Ernste und lustige. Aufmerksam, mit wachen Augen und Ohren, lauscht man mir, nimmt mich wahr. Ich bin, weil ich sein darf. Weil andere sich interessieren und es mir auch zeigen. Genauso gerne erzählt man mir aber auch von sich, seiner Familie, seinen Kindern, seiner Arbeit, seinem Leben. Jeder wird genommen, wie er ist. Jeder ist willkommen.

Ich bleibe, weil es sich hier gut anfühlt. Ich bleibe noch ein paar Tage, bis das Wetter wieder besser wird. Kann hier gut arbeiten, schreiben und geniessen. Leben pur! Am Ende der Welt, wo sich die Wale „Gute Nacht“ sagen … und manchmal auch ein paar Elche.