26. Jan. 2017 – Täglich grüssen die Wuffies

Nun bin ich seit 5 Wochen in Norwegen auf der Huskyfarm. Es macht sehr viel Spass mit den Hunden zu arbeiten. Morgens um kurz nach Sieben gehts raus aus den Federn. Hundefrühstück. Wie schon damals bei meiner Oma, kommen die Tiere zuerst. Noch etwas verschlafen dackel ich aus meinem Wohnmobil. Je nach Temperatur, sind meine ersten Schritte durch Schnee oder durch Matsch. Der 30cm tiefe Schnee der letzten Tage wurde durch 5 Grad plus nun von Pfützen abgelöst. Noch kurz ins Bad und dann ab in die Arbeitskleidung. In dicken Stiefeln stapfe ich um die Ecke Richtung Hundeküche. Die ersten Wauzies hächeln mich ganz aufgeregt und freudestrahlend an. Meine Motivation für den Tag! Sie freuen sich jeden Morgen aufs Neue mich zu sehen, …. oder auf das Fressen, was ich ihnen gleich zubereiten werde.

Jeder der 27 Hunde bekommt seine individuelle Ration, die aus Trockenfutter, Fleisch, Gemüse, Fischöl und ausgekochter Knochensuppe besteht. Rind, Schaf, Schwein, … hier kommt alles in den Napf, was beim Metzger nicht verwertet wird. Hin und wieder auch ein angefahrener Elch.

Da die Hunde in ihren Zwingern, anders wie bei manch anderen Farmen, in Gruppen von 3-5 Hunden frei herumlaufen, machen wir sie zum Füttern kurz fest.  So hat jeder Hund sein Zeit zum  Fressen. Nach dem Fressen, Hunde wieder losmachen, schmusen und poop einsammeln. Nach 2 Stunden gehts dann zum Menschenfrühstück mit frischem Smoothie und Brötchen.

Gegen 11:00 kommen die ersten Gäste für Hundeschlittenfahrten bzw. bei wenig Schnee Hundewagenfahrten. Dann heisst es die Hunde, welche im 10er Gespann laufen sollen, an den Stakeout bringen. Das ist sozusagen die Verteilstelle für die Hunde kurz vor der Tour. Jeder Hund will laufen. Lautes Gebelle, bitte-nimm-mich Gejaule und Hochgehüpfe. Take me, take me! Sie sind ganz heiss darauf den Schlitten zu ziehen, so dass man sie kaum zu bändigen kriegt. Wenn es dann endlich los geht und Uwe, der Musher das Kommando gibt, hebt der Wagen fast ab. Mit 45km/h starten die Vierbeiner und pendeln sich dann bei rund 30km/h ein. Für sie sind die 14km eine Sprintstrecke. Mit langen Zungen und freudig hechelnd wälzen sie sich nach der Tour am Boden oder im Schnee, während sie von den Gästen zum Dank gestreichelt werden. Damit möglichst alle Hunde in den Genuss kommen, werden diese für die nächste Tour ausgewechselt. Einzeln führe ich die Hunde zurück in ihre Zwinger und bringe die neuen an den Stakeout.

Von Tag zu Tag wird es heller. Für ein paar wenige Minuten würde eigentlich schon die Sonne über die südlichen Berge blitzen, wenn nicht die Wolken die Sicht behindern würden. Aber auch ohne Sonne ist es erstaunlich hell. So etwa wie Konstanz im Nebel. Das Wetter mit Schnee-Regen-Gemisch ist leider auch sehr ähnlich. Untypisch für diese Jahreszeit. Normalerweise hat es hier Ende Januar/Februar gut nen Meter Schnee. Ist der Klimawandel schuld? Oder Trump?

Gegen 15:00 gibt es Lunch, manchmal zusammen mit einigen Gästen, die teils von weit her anreisen. Indien, Australien, USA, … . Die meisten kommen zum Whalewatching auf die Vesterålen und nutzen gerne noch das Angebot einer Huskytour. Um 17:00 gehts zum Hundeabendessen. Die Tage hier sind lang. Die Nähe zu den Hunden und zur Natur entschädigt. Wir sind mitlerweile ein gut eingespieltes Hunde- und Menschenteam.