Am Sonntag Abend geht es nach Hammerfest, in die nördlichste Stadt der Welt. Auch hier werde ich von Annes Familie herzlich umsorgt. Leckere norwegische Gerichte, Bootsausflüge zu benachbarten Inseln, Fischen im Nordmeer, Sightseeing, Hausbergbesteigung, uvm.
Das Leben in Hammerfest ist geprägt von langen kalten Wintern, Dunkelheit und viel Schnee. Dank dem Golfstrom ist die Gegend vergleichsweise warm. Wandert man mit dem Finger dem Längengrad entlang so kommt man in Alaska oder mittig von Grönland raus. Nur der Golfstrom sorgt dafür, dass dieser Flecken Erde überhaupt besiedelt wurde. Früher lockte die Robbenjagd und der Walfischfang. Heute sind es Erdgas und Erdöl, die hier oben für eine gut laufende Wirtschaft sorgen. Dennoch: es ist ein Leben der Extreme. Endlose Tage im Sommer, bei denen der Schlaf schwer fällt. Zumindest mir. Ich werde einfach nicht müde, wenn es draussen permanent taghell ist. Versuche ich dennoch zu schlafen, weil mein Körper dies zur Regeneration braucht, dann wache ich immer wieder auf. Morgens stehe ich dann total gerädert auf. Vermutlich schläft man hier eher im Winter.
Die Insel Sørøya mit der riesigen Sanddüne ist vermutlich mein nördlichster Punkt, an dem ich sein werde. Das touristische Nordkap, welches der eigentliche Aufhänger meiner Tour war, werde ich eher auslassen. Dies hat mehrere Gründe. Zum einen ist es nicht wirklich der nördlichste Punkt Europas und zum anderen reizt mich der Touristenspot auch wegen des derzeitigen Wetters (grau in grau) eher weniger. Der Weg ist das Ziel. So auch auf meiner Reise, die mich mit zahlreichen Begegnungen, ungeahnten Entdeckungen, bleibenden Eindrücken, herzlichen Bekanntschaften und intensiven Abenteuern bereichert hat.