12. bis 13.07.2016 – Hornslandet: „Wo das Einhorn gelandet ist?“

Auf der Karte springt mich eine kleine Landnase an, die ins Wasser ragt. Eine kurze Recherche ergibt: das ist Hornslandet, mit vielen Empfehlungen und Bildern von karibischen Sandstränden. Da will ich mir ein Plätzchen zum Übernachten suchen. Über kurvige Strassen, an denen überall Elchschilder hängen, geht es immer weiter in die Natur. Ich schaue hinter jeden Baum, aber kein Elch in Sicht. Auf einem schön gelegenen Parkplatz in Hölick stehen bereits zwei andere deutsche Camper. Ich spreche sie an, aber sie sagen hier sei es verboten zu campen. Wir tuen uns also zusammen und suchen gemeinsam ein anderes Plätzchen für die Nacht und landen im Norden von der Halbinsel Hornslandet. Es ist ein Traum. Hornslandet – für mich bedeutet es soviel, wie das magische Horn des Einhorns. Jeder Winkel dieses wunderbaren Zipfels verzaubert mich aufs Neue.

Tags drauf gehen Olaf, ein etwas schräger, aber sehr netter Berliner, und ich auf Wanderschaft. Auf dem Weg gibt es die Höllick Grotten, die man wohl besichtigen kann. „Besichtigen“ trifft es bei genauerer Betrachtung nicht wirklich. Ein Schwede, den wir dort mit seiner Tochter treffen, zeigt mir den Eingang. Ein kleines Loch in das eine Leine hängt inmitten eines riesen Felshaufens markiert den Eingang. Er zeigt mir eine Karte auf der das Höhlensystem beschrieben ist. Viel draus lesen kann ich nicht wirklich. Vater und Tochter verschwinden in dem Loch und ich tue es ihnen gleich. Olaf wartet lieber draussen, was auch gut ist, da sogar ich Mühe habe mich durch die unterirdischen Gänge zu zwängen. Es geht rund 6 Meter in die Tiefe. Kriechend und teils auf dem Bauch zwänge ich mich durch Löcher hindurch, die den Anschein machen, dass dort nicht mal ein kleines Kind durch passt. Dank meiner Headlight kenn ich mich gut an dem Seil orientieren, was den Weg markiert. Wirklich Abenteuerlich, diese angebliche „Touristenroute“! Einmal muss ich mich echt zusammenreissen, um nicht panisch zu werden. Die Enge fordert mich extremst heraus. Aber umso stolzer bin ich, als ich nach rund 15min den Ausgang erreiche. 🙂

Danach geht es mit Olaf ruhiger weiter. Wir wandern über sanfte Erhebungen und erfreuen uns an den Blaubeeren, die den Weg säumen. Olaf ist ein Unikat, er nennt sich auch der Markgraf von Bornholm. Er mag Verkleidungen und so habe ich das Vergnügen am Abend mit einem echten Cowboy am Feuer zu sitzen. Auch etwas, was man in Schweden eher nicht erwartet.