19. Dez. 2016 – Velkommen till Norge

Ankomst. – Andenes. Flyplass. Marten holt mich ab, lacht über mein 25kg schweres Gepäck, was er in seinen Pickup wuchtet. Es stürmt. Lange war nicht klar, ob der Flug mit der 30Personen kleinen Propellermaschine von Bodø nach Andenes stattfinden kann. Schon der Start ist abenteuerlich, vor allem für mich, die noch nie in so einer kleinen Maschine sass. „Freie Platzwahl“ steht auf meiner Boardingcard. Nach kurzem Vollspeed heben wir mit lautem Getöse ab. Röhr … ratter …  dröhn… ich kann mich nicht mehr denken hören, so laut hallen die Rotoren. Nach nur 35min erreichen wir Narvik – unser Zwischenstop. Der Wind ist merklich, die Maschine sackt ab. mein Herz rutscht hoch, der Atem stockt. Fängt sich wieder. Dann links, rechts, fast wie in ner Achterbahn, nur ohne Schienen. „Hoffentlich beherrscht der das vorne sein Handwerk.“ Auch heute noch ist Fliegen Handarbeit, vor allem bei schlechtem Wetter. Wir nähern uns ser Landebahn, dessen Lichter ich erkennen kann. Die scheint aber klein! .. wird schon. Und … er beherrscht sein Handwerk. Nach ein paar mal Windböen aussteuern, setzen wir auf, bremsen und kommen zum Stehen. Mir ist nach klatschen zumute, aber keiner der etwa 20 Insassen macht irgendwelche Anstalten. Nur ich scheine mich zu freuen. Für die anderen ist es wohl Routine. Narvik – 3 Personen verlassen das Flugzeug, einer steigt zu. Es scheint weiter zu gehen. Wir starten erneut mit fulminantem Getöse. Da bin ich ja mal gespannt. Laut Wetterbericht soll in Andenes noch mehr Wind sein. Nach 25min wiederholt sich das auf und ab. Aber nicht wirklich schlimmer als zuvor. Ich kann diesmal sogar etwas Spass haben. Ich weiss ja nun, dass es funktioniert. Müde aber heil erreiche ich Andenes. Steige aus und atme die frische Meeresluft ein. Es regnet bei 8°C.

Am nächsten Morgen wache ich in einem der kleinen aber gemütlichen Appartements von Seasafari in Andenes auf. Bis auf die Strassenlaternen des kleinen Ortes, ist es dunkel. Es ist der kürzeste Tag des Jahres. Meine Uhr verrät mir: es ist 08:52. Wow, so dunkel. Ob ich das 2 Monate durchhalte? Nach einem Frühstück schlendere ich zum Leuchtturm und blicke auf das weite Meer. Andenes. Tief atme ich ein und aus. Ich bin wieder da. Es dämmert, so dass es tatsächlich etwas heller ist. Ich kann die Berge erkennen, die ich im Sommer erklommen habe. Die Wellen brechen sich an der Aussenmole, es stürmt noch immer. In wenigen Wochen werde ich hier mit den Orcas schnorcheln.